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Der Blauschillernder Feuerfalter (Lycaena helle)

Beschreibung und Ökologie

Erhaltungszustand: gefährdet (Europa und Luxemburg), verletzlich (Wallonien).

Der Blauschillernde Feuerfalter (Lycaena helle) ist ein kleiner Tagfalter (Flügelspannweite 24-28 mm), der sich in halboffenen Feuchtwiesen aufhält. Die Farbverteilung der Vorder- und Hinterflügel ist gegensätzlich. Während erstere orangefarben, dunkelbraun umrandet und schwarz gepunktet sind; sind letztere braun mit orangefarbenen Rändern. Auf der Oberseite der Flügel befindet sich ein charakteristischer violetter Schimmer, der beim Männchen stärker ausgeprägt ist als beim Weibchen.
Blumenreiche, halboffene Feuchtwiesen oder Brachflächen in der Nähe von Wasserstellen sind ideale Lebensräume für diesen Schmetterling. In einem Umkreis von einigen Hektar muss sein Lebensraum folgende Bedingungen erfüllen: Vorkommen des Schlangen-Knöterichs (Persicaria bistorta), der Futterpflanze der Raupe, in guter Dichte und sonniger Lage; ausreichende Nektarquellen für die erwachsenen Tiere; und sonnige, windgeschützte Waldränder. Diese Art fliegt in einer Generation, vor allem im Mai/Juni, mit einem Höhepunkt Anfang Juni, und überwintert im Puppenstadium.
Da der Schmetterling nur eine relativ geringe Ausbreitungsfähigkeit besitzt, ist er umso gefährdeter, da  es keine Korridore gibt, die seine Populationen miteinander verbinden, was seine Chancen auf genetische Diversifizierung sowie auf die Wiederbesiedlung von Gebieten, die für seine Erhaltung günstiger sind, verringert. Der Verlust und die Verschlechterung ihrer Lebensräume (Austrocknung von Feuchtgebieten, Intensivierung der Landwirtschaft, völlige Aufgabe von Feuchtgebieten) stellen eine echte Bedrohung für diese Art dar.

Im Rahmen des Projekts sollen 90 Hektar Bistortawiesen wiederhergestellt werden, die für das Überleben der Art ein entscheidender Lebensraum sind. Im Großherzogtum Luxemburg sollen 60 Hektar wiederhergestellt werden. In Wallonien sollen 30 Hektar wiederhergestellt werden. Das Ziel ist es, die Wiedervernetzung dieser Gebiete zu maximieren, damit die Populationen der Art widerstandsfähiger werden.     

 

Beschreibung des Lebensraums

Die Wiesen mit dem Blauschillernden Feuerfalter  sind nicht in der Klassifizierung der Natura 2000-Lebensräume enthalten. Sie sind jedoch Gegenstand von Restaurierungsmaßnahmen, um das Vorkommen dieses Schmetterlings zu fördern, der auf dem Schlangenknöterich (Persicaria bistorta) Nektar sammelt und seine Eier ablegt. Diese Wiesen entwickeln sich auf feuchten bis sehr feuchten, mäßig nährstoffreichen (mesotrophen) Schwemmböden in über 400 m Höhe. Diese Wiesen, die in Talböden, Senken und an den unteren Hängen vorkommen, erfordern eine besondere Bewirtschaftung, die dem Lebenszyklus sowohl ihrer Blumen als auch ihrer Wirtsschmetterlinge angepasst ist. Insbesondere ist ein Mähen oder Beweiden in dreijährigem Turnus erforderlich, um zu vermeiden, dass die Schmetterlinge im Ei- oder Raupenstadium zerstört werden. Daher sollte man dort eine "vorübergehende Verwahrlosung" praktizieren, indem man nur jedes dritte Jahr eingreift.

 

Einige charakteristische Arten

Die Wiesen, die den Blauschillernden Feuerfalter  beherbergen, sind reich an floristischen Arten. Hier finden sich unter anderem: Die Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris), das Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides), der Kuckuckslichtnelke (Silene flos-cuculi), das Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre), die Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa), die Spitzblütige-Binse (Juncus acutiflorus) und die Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)...

Diese Feuchtwiesen mit Schlangenknöterich werden auch von vielen anderen Schmetterlingsarten aufgesucht, die heute selten geworden sind. Daher werden die Maßnahmen, die für den Blauschillernden Feuerfalter durchgeführt werden,  Arten wie dem Randring-Perlmuttfalter (Boloria eunomia) ebenfalls zugutekommen.

 

 

© Corentin Thomas

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