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Der Skabiosen-Scheckenfalster (Euphydryas aurinia)

Beschreibung und Ökologie

Erhaltungszustand: Least Concern (Europa), critically endangered (Wallonien), endangered (Luxemburg)

Der Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) ist ein kleiner Tagfalter (durchschnittliche Flügelspannweite 27 mm), der sehr unterschiedliche offene halbnatürliche Lebensräume aufsucht und besondere Ansprüche an ihren Erhaltungszustand stellt. Von oben betrachtet sind die Flügel des Schmetterlings dunkler als von unten betrachtet. Die Flügel sind überwiegend orangefarben und weisen schwarze Flecken auf einem dunkelgelben Hintergrund auf. Die Unterseite der Vorderflügel ist frei von schwarzen Punkten. Nährstoffarme Lebensräume in gutem Erhaltungszustand werden von diesem Schmetterling bevorzugt (Feuchtwiesen, Borstgrasrasen, Trockenrasen auf Kalkstein, ...). In einem Umkreis von einigen Hektar muss sein Lebensraum folgende Bedingungen erfüllen können: Vorhandensein von Wirtspflanzen für seine Eiablage, Nahrungspflanzen für die Raupe in ausreichender Dichte; vielfältige Nektarquellen für die erwachsenen Tiere; und sonnige Gehölze oder Waldränder. Der Gewöhnlichen Teufelsabbiss (Succisa pratensis), die Acker-Witwenblume (Knautia arvensis) und die Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) können alle drei als Wirtspflanzen für die Eiablage dieser Art genutzt werden, von der sich die Raupen ernähren. Diese Art fliegt in einer Generation, vor allem von Ende April bis Juli, und überwintert im Raupenstadium.
Aufgrund der fehlenden Vernetzung zwischen ihren quasi Reliktpopulationen, die in zu kleinen, günstigen Lebensräumen vorkommen, ist der Skabiosen-Scheceknfalter  zu einer der am stärksten bedrohten Arten in Wallonien geworden. Da die Populationen zu stark isoliert sind, sind sie umso weniger resistent gegenüber jährlichen Schwankungen (Wetter, Parasitismus, ...) und sterben selbst an günstigen Standorten allmählich aus.

Im Rahmen des Projekts

Innerhalb des Projektgebiets existiert die Art nur noch in feuchten Wiesen im äußersten Osten der Haute-Ardenne. Das Projekt sieht zum einen die Wiederherstellung von 48 Hektar Wiesen vor, die reich an Teufelsabbiss oder Witwenblumen sind (28 ha im GDL und 20 ha im RW), einem für das Überleben der Art entscheidenden Habitat. Zum anderen soll mindestens eine Metapopulation der Skabiosen-Scheckenfalter an günstigen Standorten in Wallonien, die innerhalb ihrer historischen Verbreitung liegen, wieder angesiedelt werden.

 

Beschreibung des Lebensraums

Die Wiesen der Skabiosen-Scheckenfalter sind als solche nicht unter der Klassifizierung der Natura 2000-Lebensräume aufgeführt. Sie umfassen jedoch eine Vielzahl von Varianten, die in verschiedenen Natura 2000-Lebensräumen aufgegriffen werden. Sie sind Gegenstand von Restaurierungsmaßnahmen, um das Vorkommen dieses Schmetterlings zu fördern, der hauptsächlich auf der Nektar vom Teufelsabbiss(Succisa pratensis) sammelt und seine Eier ablegt. Diese Wiesen entwickeln sich auf nährstoffarmen (oligotrophen) Böden, die eine besondere Hygrometrie mit Perioden der Wassersättigung aufweisen, die sich mit trockenen Perioden abwechseln (Aufschlagen des Grundwasserspiegels). Sie sind unabhängig von der Höhenlage. Diese in den Talsohlen, aber auch auf Hochebenen und an Hängen vorkommenden Wiesen erfordern eine besondere Bewirtschaftung, die an den Lebenszyklus sowohl des Teufelsabbisses als auch des Schmetterlings angepasst ist. Das Mähen oder Beweiden in dreijähriger Rotation ist eine Option, bei der die Schmetterlinge nicht im Ei- oder Raupenstadium zerstört werden. Eine frühe jährliche Mahd ohne Aufsammeln des Heus im Juni (vor dem Schlüpfen der Eier) mit einer Mähhöhe von mindestens 20 cm ist ebenfalls mit der Ökologie des Schmetterlings vereinbar.

Einige charakteristische

Arten Die Wiesen, die Skabiosen-Scheckenfalter beherbergen, sind reich an anderen floristischen Arten als dem Teufelsabbiss (Succisa pratensis).
Hier finden sich typische Arten:

  • Mähwiesen wie: die Acker-Witwenblume (Knautia arvensis) und Kornblumen (Centaurea spp.).

  • oligotrophe Feuchtwiesen, darunter der Kleine Baldrian (Valeriana dioica)

  • oder auch moorähnliche Magerrasen, wie z.B.: der Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe)

© Corentin Thomas

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