Auenwälder (Natura 2000 Code - 91E0)
Beschreibung
Auenwälder kommen auf Schwemmböden in den Überschwemmungsgebieten von Wasserläufen aller Größenordnungen (von großen Flüssen bis zu kleinen Quellbächen) vor. Sie stehen unter dem Einfluss des Grundwassers und werden bei Hochwasser regelmäßig überflutet. Sie zeichnen sich jedoch durch relativ gut durchlüftete und entwässerte Böden während der Vegetationsperiode aus, auch wenn sie immer noch sehr gut mit Wasser versorgt sind. Es handelt sich um sehr fruchtbare und nährstoffreiche (eutrophe) Lebensräume, die aus den Ablagerungen von Schwemmland aus Überschwemmungen stammen. Diese Lebensräume sind natürlich und erhalten sich von selbst, indem sie sich ohne menschliches Zutun frei entwickeln. Ein punktuelles Management kann jedoch eingeführt werden, um das Vorhandensein möglicher invasiver exotischer Arten wie das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) oder den Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) zu kontrollieren.
Im Rahmen des Projekts
Im Gebiet des LIFE-Projekts ArdennEislek entwickeln sich die Auenwälder vor allem in den Talböden entlang der verschiedenen Flüsse der Einzugsgebiete wie Amel, Ourthe oder Wiltz.
Ziel des Projekts ist die Wiederherstellung von 40 Hektar: 30 Hektar im Großherzogtum Luxemburg und 10 Hektar in der Wallonischen Region.
Einige charakteristische Arten
Die Schwarzerle (Alnus glutinosa), die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) und verschiedene Weidenarten (Salix spp.), gemischt oder nicht, sind die Baumarten, die in den meisten Auenwäldern dominieren. Je nach Variante können sie von anderen Baumarten begleitet werden, wie Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), Stieleiche (Quercus robur) oder, eine sehr seltene Baumart, die Flatterulme (Ulmus laevis), mit einem Unterholz aus Traubenkirsche (Prunus padus), Hasel (Corylus avellana), Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) oder Roter Johannisbeere (Ribes rubrum).
Im Unterholz sind zahlreiche Kraut-Arten anzutreffen. Sie variieren je nach Art des Auenwaldes. So sind die Arten, die die Quellbach Wälder charakterisieren, das Bittere Schaumkraut (Cardamine amara), das Gegenblättrige Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium), der Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia) und verschiedene Seggenarten (Hänge-Segge (Carex pendula), Winkel-Segge (Carex remota)...). In den Wäldern entlang schneller Flüsse findet man das Große Springkraut (Impatiens noli-tangere), das Wechselblättrigen Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium), der Riesenschwingel (Festuca gigantea), der Wolfs-Eisenhut (Aconitum lycoctonum) oder die Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum). Die Auenwälder an langsam fließenden und großen Flüssen weisen nur wenige wirklich typische Arten auf. Man könnte den Giersch (Aegopodium podagraria), den Wald-Gelbstern (Gagea lutea) oder die Gewöhnliche Schuppenwurz (Lathraea squamaria) nennen, doch die beiden letzteren Arten sind relativ selten.